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Gefahren der Gentechnik

Immer wieder wurde von Menschen versucht Lebewesen in 
Gegenden auszusetzen, in denen sie von Natur aus nicht vorkommen!

Obwohl dies meistens mit der besten (menschlichen!!!) Absicht 
geschah, wurde fast immer dadurch das Gegenteil 
dessen erreicht, was man erreichen wollte!
Einige Beispiele sollen diese Aussage belegen.

 

Das wohl bekannteste Beispiel sind die im Jahr 1859 in Australien ausgesetzten Kaninchen. 
Um auch hier Jagd auf diese Tiere machen zu können, wurden 24 von ihnen ausgesetzt. 
Bereits 1865 war ihre Zahl auf über 20 000!!! angestiegen. 
Diese Tiere fraßen mit Vorliebe das Gras, das ursprünglich für die ebenfalls importierten Schafe vorgesehen war. 
Um die nicht mehr einzufangenden Kaninchen zu bekämpfen, wurden aus Europa Katzen eingeführt. Doch anstatt die schnellen Kaninchen zu jagen, fingen sie lieber die in Australien lebenden einheimischen Kleintiere.
Obwohl man schon hätte schlauer sein können, wurden anschließend Füchse zur Bekämpfung der "Kaninchenflut" eingeführt. Diese fraßen aber lieber die einheimischen kleinen Beuteltiere anstatt die flinken Kaninchen.
Am Ende!?! versuchte man es mit Hunden. Diese verwilderten und dezimierten in weiten Teilen Australiens den Schafbestand!!!
Dann versuchte man den Kaninchen mit einer tödlich verlaufenden Viruserkrankung (Myxomatose) beizukommen, doch viele Millionen Tiere überlebten auch diesen "Angriff".
Heute ist Australien von vielen 100 Millionen Kaninchen bevölkert.
Wer kennt sie nicht, die Bilder von eingezäunten Schafen auf grünen Wiesen und vor dem Zaun sitzen unzählige Kaninchen auf abgefressenem Boden.

Im Jahr 1905 wurden fünf aus Alaska mitgebrachte Bisamratten in der Nähe von Prag ausgesetzt. Ihre Millionen von Nachfahren sind heute in den Küstenländern Europas sehr gefürchtet, da sie Gänge in die Deiche graben und somit deren Stabilität bei Sturmfluten gefährden.

Aus Nordamerika wurden im Jahr 1934 Waschbären nach  Hessen eingeführt. Da diese Tiere eine sehr umfangreiche Speisekarte haben und bei uns keine natürlichen Feinde besitzen, stieg ihre Zahl schnell an. 
Heute schätzt man ihren Bestand auf mehr als 150 000 Tiere. 
Sie zu fangen ist sehr schwierig, da sie meistens nachts auf Jagd gehen und sehr scheu sind.

Auf der Felseninsel Marion Island am Rande der Antarktis gab es so viele Ratten, dass sich 1949 eine Gruppe südafrikanischer Meteorologen vier Katzen und einen Kater aus ihrer Heimat schicken ließen.
Die Katzen vermehrten sich prächtig, doch statt die wehrhaften Ratten zu jagen, fingen die verwilderten Haustiere lieber die dort leichter zu fangenden Seevögel. 
Um die neu entstandene Katzenplage wieder in den Griff zu bekommen, setzte man viele Katzen aus, die mit einer tödlichen Viruserkrankung infiziert waren. Der "Erfolg?" blieb zunächst auch nicht aus; denn viele Katzen starben. 
Einige Katzen überlebten aber, da sie resistent gegen diese Viren waren.
Somit vermehren sich heute nicht nur viele Ratten, sondern auch noch viele Katzen auf dieser Insel und gefährden sehr stark den Bestand an einheimischen Seevögeln!!!

Im Jahr 1964 wurden aus Thailand siamesische Raubwelse nach Florida eingeführt. Diese Tiere sind in der Lage an regnerischen Tagen die Gewässer zu verlassen, um über Land "laufend" sich neue Gewässer zu suchen. So fressen Sie praktisch alle Fische die sie fangen können. Selbst mit dem etwa gleich großen, ebenfalls gefräßigen amerikanischen Katzenwels nehmen sie es "problemlos" auf!

In Spanien wurden amerikanische Flusskrebse vor ca. 30 Jahren eingebürgert, die als Speisekrebse hohe Preise erzielen sollten. 
In den Reisplantagen sollten sie die sogenannten "Unkräuter" fressen. Doch die Hoffnung auf hohen Profit (Reis- und "Flusskrebsernte") wurde schon bald enttäuscht; denn die anfangs wenigen Flusskrebse vermehrten sich sehr stark und fraßen nicht wie erhofft die "Unkräuter", sondern die dort angebauten Reispflanzen.
Außerdem gruben sie sich in die Wälle der terrassenartig angelegten Reisfelder ein und zerstörten somit zum Teil die Plantagen.

Wer kennt sie nicht, die Geschichten von den südafrikanischen "Killerbienen", die zu Züchtungsexperimenten nach Brasilien eingeführt wurden, um die Ertragsleistung der dort einheimischen Honigbienen zu steigern. Aus einem Versuchslabor abgehauen, machen sich diese aggressiven Bienen (in Amerika ohne natürlichen Feinde!!!), die auch Menschen und Tiere angreifen, "auf den Weg" nach Nordamerika.

Diese Liste ließ sich bestimmt noch um einige Beispiele verlängern.

Kennt man aber diese und weitere Beispiele des menschlichen Eingreifens in seit langer Zeit bestehende Ökosysteme, so überkommt einem  ein großes Unbehagen bei der Vorstellung, dass gentechnisch veränderte Lebewesen in Freilandversuchen "freigesetzt" werden.

Dazu nur ein Beispiel!
Gentechnisch veränderter Mais (sogenannter Bt-Mais) weist gleich drei verschiedene Manipulationen in seinem Erbgut auf:   
1.     Das Erbgut wurde so verändert, dass dieser Mais sein eigenes "Pflanzenschutzmittel" 
        gegen seinen Hauptschädling, den Maiszünsler", produziert.
        Wenn nun eine frisch geschlüpfte Larve des Maiszünslers von den gentechnisch veränderten
        Pflanzen frisst, stirbt sie innerhalb von wenigen Tagen. 
        Zunächst hat man angenommen, dass dieses Gift spezifisch auf "Schadinsekten" wirkt.
        Inzwischen mehren sich aber die Hinweise, dass auch die Larven von "Nutzinsekten"  
        (Florfliegenlarven) geschädigt werden können.
2.     Wenn dieser Mais ein sogenanntes Markergen besitzt, ist er gegen das Antibiotikum
        Ampicillin resistent.
        Dadurch kann man bei der Herstellung im Labor erfolgreich gentechnisch veränderte Pflanzen
        von den nicht veränderten Pflanzen unterscheiden. 
        Das Antibiotikum Ampicillin aber wird auch in der Medizin eingesetzt, um zum Beispiel 
        Bronchitis oder Lungenentzündungen zu behandeln.
        Nun ist zu  befürchten, dass die Antibiotikaresistenz auch auf Bakterien
        übertragen werden könnte. (Horizontaler Gentransfer) 
        Somit würde zusätzlich ein weiterer Faktor für die zunehmende Antibiotikaresistenz
        vieler Bakterien entstehen - zumal der begründete Verdacht besteht, dass sich diese
         Resistenz auch auf andere Penicilline übertragen könnte. (Sogenannte Kreuzresistenz) 
        Aus diesem Grund ist in vielen Ländern noch!?! der Anbau 
        von gentechnisch verändertem Mais verboten.
        Aber: In Deutschland wurde im Jahr 2004 auf ca. 300 Hektar
          Ackerfläche in 7 Bundesländern gentechnisch veränderter Mais angebaut.  
          Und der "neue" Landwirtschaftsminister (Horst Seehofer) will den
        Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen stärker fördern.

3.    Dieser gentechnisch veränderte Mais besitzt zudem eine Resistenz gegen 
        das "Pflanzenschutzmittel" Basta. 
        Wenn also dieser Mais angebaut wird, könnte der Bauer mit dem "Unkraut"vernichtungsmittel
        Basta sämtliche "störenden" Ackerwildkräuter vernichten und nur der gentechnisch veränderte
        Mais würde überleben.
        Welche Folgen mögliche Spritzorgien für den Boden und das
        Grundwasser haben werden, darüber kann man nur spekulieren.

 
Auch ließen sich hier bestimmt noch viele weitere Beispiele zu dieser Thematik aufführen. Tatsache ist aber:
Wie will man später diese Pflanzen und Tiere wieder "entfernen", wenn es durch sie zu nicht vorhergesehenen Problemen in bestehenden Ökosystemen  kommt???

 

Altmeister Goethe hat schon vor langer Zeit in seinem "Zauberlehrling"
auf diese Problematik hingewiesen. Im Gegensatz zum Zauberlehrling 
hilft aber uns Menschen  kein "alter Meister" und beendet den 
"bösen Spuk" der gentechnisch veränderten Lebewesen! 
                   
                                           Oder???

 

 

         Johann Wolfgang von Goethe

        DER ZAUBERLEHRLING

 

Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke tu ich Wunder auch.
“Walle! Walle manche Strecke, dass, zum Zwecke, Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße.”

                             Und nun komm, du alter Besen, nimm die schlechten Lumpenhüllen!
                                    Bist schon lange Knecht gewesen: Nun erfülle meinen Willen!
                            Auf zwei Beinen stehe, oben sei ein Kopf,
                           eile nun und gehe mit dem Wassertopf!
                                   “Walle! Walle manche Strecke, dass, zum Zwecke, Wasser fließe
                                   und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße.”

 

           Seht, er läuft zum Ufer nieder, wahrlich! Ist schon an dem Flusse,
        und mit Blitzesschnelle wieder ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male! Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale voll mit Wasser füllt!
        “Stehe! Stehe! Denn wir haben deiner Gaben vollgemessen!
Ach, ich merk es!

        Wehe! Wehe! Hab ich doch das Wort vergessen!”

Ach, das Wort, worauf am Ende er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behände! Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse bringt er schnell herein, ach,
und hundert Flüsse stürzen auf mich ein.
“Nein, nicht länger kann ichs lassen: Will ihn fassen. Das ist Tücke!
Ach! Nun wird mir immer bänger! Welche Miene! Welche Blicke!”

 

O, du Ausgeburt der Hölle! Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen, der nicht hören will! Stock,
der du gewesen, steh doch wieder still!

"Willst am Ende gar nicht lassen?
Will dich fassen, will dich halten und das alte Holz
behände mit dem scharfen Beile spalten.”

 

Seht da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe, gleich o Kobold,
liegst du nieder. Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! Brav getroffen! Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen, und ich atme frei!
“Wehe! Wehe! Beide Teile stehn in Eile schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe! Helft mir, ach!
Ihr hohen Mächte!”

Und sie laufen! Nass und nässer wirds im Saal und auf den Stufen!
 Welch entsetzliches Gewässer! Herr und Meister!
Hör mich rufen! - Ach, da kommt der Meister! Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.

“In die Ecke, Besen! Besen!
Seids gewesen! Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
denn als Geister erst hervor der alte Meister!

 

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